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[Adventskalender der Blogger-AG  - Türchen #17] Interview mit Anne Freytag

Anne Freytag, oder auch Ally Taylor, ist ebenfalls eine meiner "gerngelesenen" Autorinnen.

Viel Spaß bei ihrem Weihnachtsinterview -

wir nähern uns mit großen Schritten dem Weihnachtsfest.


© Anne Freytag
© Anne Freytag

Erzähl uns etwas über Dich. Wer bist Du? Was schreibst Du? Und ganz wichtig: wie stehst Du zu Weihnachten? Bist Du bereits im Weihnachtsfieber oder bist Du eher der Typ Grinch?

Ich bin Anne Freytag, schreibe All-Age- und Erwachsenenromane und liebe Weihnachten. Ich liebe den Schmuck und den Kitsch und das Funkeln, aber vor allem die Idee dahinter, ein Fest der Liebe zu feiern. Ich schätze das Liebevolle, die vielen Details, die Kleinigkeiten, aber am meisten liebe ich das Abendessen an Heiligabend – es ist jedes Jahr etwas Besonderes, obwohl ich meine Familie wirklich oft sehe und wir auch häufig gemeinsam essen (und lachen und reden). Ich bin jedes Mal aufs Neue auf eine seltsame Art gerührt. Ich mag, dass Menschen sich beschenken, und dabei geht es nicht um die Größe oder den materiellen Wert des Geschenks, sondern darum, dass man sich etwas Passendes für jeden überlegt, anderen eine Freude macht, sich Zeit nimmt für die liebsten Menschen.

Wann geht es für Dich los und was gehört alles zu Deinem perfekten Weihnachtsfest?

Das perfekte Weihnachtsfest verbringe ich mit den Menschen, die ich liebe und die mir am Herzen liegen. Wir essen gemeinsam, packen Geschenke aus, sitzen noch lange beisammen und unterhalten uns. Draußen ist es im besten Fall wirklich kalt – klirrend kalt – und drinnen ist es wohlig warm und gemütlich. Es ist besinnlich und kuschelig als wäre man in einer festlich geschmückten Höhle.

Lieblingsfilm? Lieblingslied? Lieblingsbuch? Lieblingsgebäck?

Zum Thema Weihnachten? Ooookaaaaay ...
Lieblingsfilm: Definitiv „Love Actually“
Lieblingslied: „Love“ von Nat King Cole (es kommt auch auf die Playlist meines neuen „New York Diaries“-Romans. Ich liebe das Lied und das zu jeder Jahreszeit.)
Lieblingsbuch: „Eine Weihnachtsgeschichte“ von Charles Dickens und „Ben Polar“ von Adriana Popescu
Lieblingsgebäck: Vanillekipferl, Spitzbuben

 

Hast Du schon einmal mit einem Geschenk völlig daneben gelegen?

  Nein, bisher glücklicherweise (noch) nicht. Ich glaube, ich bin ein ziemlich guter Schenker.

 

  Was war Dein schönstes/schlimmstes Weihnachtsgeschenk?

Ich hatte verdammt viele verdammt tolle Weihnachtsgeschenke, ich könnte unmöglich nur eines als das Schönste herauspicken. Aber das Schlimmste? Hm. Ich glaube das war eine CD mit absolut scheußlicher Musik. Oh, und dann gab es noch diesen hässlichen kratzigen Pullover mit einem Muster, das ich nicht mal beschreiben kann.

 

Besorgst Du Geschenke schon früh genug oder bist Du ein Last-Minute-Käufer?

Das kommt ganz darauf an. Alles, was mir früh genug einfällt, wird auch gleich besorgt. Aber manche Menschen sind leichter zu beschenken als andere. Also kommt es ab und an auch zu sehr späten, gerade-noch-so-Geschenken.

Was ist für Dich das Wichtigste an Weihnachten?

Das gemeinsame Essen und die besinnliche Stimmung – diese Dankbarkeit, die in der Luft liegt, dass man einander hat.

   

Wenn Geld keine Rolle spielen würde, wie würdest Du Weihnachten verbringen?

Ich denke, ganz genauso wie ich es tue. Aber danach würde ich über Silvester mit meinem Freund abhauen. Für ein paar Tage verschwinden – egal wohin, egal, wie weit weg, egal, wie lang ... immerhin spielt Geld ja keine Rolle.

   

Hast Du selbst bereits eine Weihnachtsgeschichte geschrieben?

Nein, noch nicht. Ich hatte überlegt Phoebes Geschichte rund um Weihnachten spielen zu lassen, aber das Buch erscheint im April, da wäre das etwas unpassend gewesen. Wer weiß, vielleicht kommt das ja noch?

 

Last but not least: Erzähl uns eine Weihnachtsanekdote - ob sie Dir oder Deinen Figuren passiert ist, liegt ganz bei Dir.

Das Folgende ist eine meiner frühesten Erinnerungen an Weihnachten. Ich war vielleicht sechs oder sieben und hatte ein wunderschönes Kleid an. Es war Heiligabend, aber noch etwas über eine Stunde bis zur Bescherung – in Kinderaugen eine EWIGKEIT. Meine Eltern haben immer gesagt, dass das Christkind die Geschenke kurz vor der Bescherung bringt, weswegen die Tür zum Wohnzimmer, wo der geschmückte Baum und die Geschenke waren, stets geschlossen war. In dem alten Haus gab es für die Türen aber keine Schlüssel, deswegen haben meine Schwester und ich durchs Schlüsselloch geschaut – unser Bruder war noch zu klein. Natürlich haben wir nie etwas Tolles beobachten können, trotzdem habe ich felsenfest behauptet, ich hätte das Christkind gesehen. Ein engelsgleiches Geschöpf mit silbernen Flügeln, glitzernd ... ich habe das schönste Wesen beschrieben, das man sich vorstellen konnte.Ich weiß nicht, ob meine Schwester mir geglaubt hat, aber ich erinnere mich noch genau an das sanfte Lächeln meiner Mutter – ein paar Jahre später wusste ich dann warum. Doch bis dahin, sah das Christkind in meiner Vorstellung genau so aus: Zerbrechlich, funkelnd und wie eine Fee.